Beton, kalte Hörsaale mit nackten, harten Stühlen; dazu Stress, Oberflächlichkeiten, Methoden ohne Inhalte und Inhalte ohne Kritik, Angst, Krankheit und das Gefühl von Leere. Und das jeden Tag von neuem.

Wann übergeben wir uns endlich?

Wir brauchen mehr Freiräume. Also Räume  frei von Prüfungsordnungen, Stundenplänen, Anwesenheitslisten, Klausurenstress, (Mindest)noten, etc. Wir brauchen Orte und Zeiten ohne Rektorate, Professor_innen und all die anderen Menschen, die uns erzählen, was richtig und wichtig ist, Räume an denen sie nicht die Macht haben uns ihr Leben und ihre Gedanken aufzuzwängen. Wir wollen Orte an denen es um uns und unsere Bedürfnisse geht und an denen unser Leben im Mittelpunkt steht.

Was tun, um nicht zu ersticken, nicht unterzugehen? Im Frühjahr 2004, einige Monate nach dem letzten Streik den die Uni Bremen erlebte, bauten Studierende eine Holzhütte: “Aus Raumnot entstanden, um Protestzeichen zu setzten und Wünsche zu verwirklichen.” Das GW3 war geboren. Vielseitige Aktivitäten, wie allgemeine Info- und Bildungsveranstaltungen, Treffen studentischer Gruppen oder einfach nur Grillnachmittage & -abende entstanden um diese kleine, bunte Hütte.

Das GW3 ist ein Versuch, uns den ganzen zwanghaften Strukturen in unserem Alltag an der Uni entgegenzustellen. Wir warten nicht bis irgendwer irgendwann für uns unser Leben und unseren Studienalltag in die Hand nimmt. Wir tun es selber. Gerade weil wir jahrelang die meiste Zeit unseres Lebens hier verbringen, sollten wir die Uni nicht als reine Lernfabrik akzeptieren, sondern als vielseitigen Lebensort begreifen. Mit dem GW3 wollen wir eine Gegenrealität zum Unialltag schaffen. Es soll ein Ort sein, der Platz für eigene Gedanken und Ideen schafft, der als Treffpunkt dient, der Ruhe vom Unistreß bietet, der Infopunkt ist, für all das, worüber in Vorlesungen und Seminaren geschwiegen wird. . Es soll ein Ort sein für selbstorganisierte Seminare,  für eigene Projekte, ein Ort für alle, die Lust haben selbstbestimmt etwas zu machen.

Wie wäre es mit gemütlichen Sofas auf der Mensaseewiese, oder mit Hängematten, einem Sonnensegel, einer Schaukel am See…? Einige politische Veranstaltungen sind schon geplant, aber auch Lese- und Filmabende, Minikonzerte und sonstige Musikbeschallungen bis hin zu “Strandpartys”, Vokü, Lagerfeuer und Grillen können entstehen. Das alles sind Anlässe um Zusammenzukommen, neue Kontakte zu knüpfen und viele neue Schandtaten zu planen.

Damit das alles kein Hirngespinst bleibt, müssen Zeit und Raum nicht nur genutzt, sondern auch selber gestaltet und organisiert werden. Deshalb ergeht hier der Aufruf an alle, denen der universitäre Alltag zum Hals raushängt: Gestaltet das GW3 als universitären Freiraum aktiv mit!  Organisiert z.B. eine  Vokü-Gruppe , füllt Nachmittage und Abende auf die verschiedenste Weise mit Inhalt, macht das GW3 zu eurem Raum. Der Schlüssel dafür liegt unterm Blumentopf…

0 Responses to “Der Schlüssel liegt unter´m Blumentopf … eine Vorstellung”


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